1975

Henry Moore

1975_Kaiserring-Henry_Moore
Henry Moore mit Oberbürgermeister Helmut Sander
Foto: Brigitte Müller-Felm

Mit seinen Großplastiken im öffentlichen Raum hat Henry Moore in radikaler Weise die ästhetischen Vorstellungen seiner Zeitgenossen verändert.

Als junger Künstler studierte er die archaischen Ausdrucksformen mexikanischer und afrikanischer Skulpturen, mehr noch aber richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Untersuchung aller möglichen Naturformen. Aus diesen Anregungen entwickelte er dann ein einzigartiges abstraktes Vokabular, mit dem er sich grundlegend vom traditionellen Kanon der Bildhauerei seiner Zeit entfernte.

Seine sitzenden, stehenden und liegenden Figuren aus Holz, Stein und Bronze verbinden sich symbiotisch in Form und Material und schaffen so eindringliche Bilder einer überzeitlichen Conditio humana.

Das gilt auch für seinen gefallenen »Goslarer Krieger« (1973/74), den Moore anlässlich der Verleihung des Kaiserrings im Garten hinter der Kaiserpfalz aufstellen ließ. Er zeigt den Menschen nicht triumphierend, sondern leidend als existenzielles Symbol von universeller Bedeutung.