1985

Eduardo Chillida

1985_Kaiserring-Eduardo_Chillida
Eduardo Chillida (in seiner Ausstellung im Mönchehaus Museum)
Foto: Dietmar Langner, Goslar

Immer wenn die Tagesschau das Kanzleramt in Berlin zeigt, rückt auch eine sechs Meter hohe, abstrakte Monumentalskulptur aus rostendem, rotbraunem Eisen ins Bild. Geschaffen hat sie der spanisch-baskische Bildhauer Eduardo Chillida.

Trotz ihrer gewaltigen Dimensionen wirkt sie leicht und schwerelos. Ihre rechtwinkeligen und kurvigen Linien greifen in den Raum, statt materiell Raum zu bilden. Trotz ihrer Ungegenständlichkeit scheint die zweiteilige Skulptur zu erzählen: Von der Schwierigkeit des Dialogs und der oft mühsamen Suche nach Verständigung.

Eine narrative und symbolische Ebene eignet allen Werken von Eduardo Chillida. In ihnen führt er die Widersprüche von Fülle und Leere, Statik und Dynamik, Geschlossenheit und Gestik stets aufs Neue in einprägsamer Weise harmonisch zusammen, ohne dass es sich dabei um ein reines plastisches »L´art pour l´art« handelt.