2009

Bridget Riley

2009_Kaiserring-Bridget_Riley
Foto: Heike Göttert, photogeno Goslar

Den Begriff der Op Art als Abkürzung von Optical Art, mit dem mancher Kritiker ihre Werke etikettiert, empfindet Bridget Riley bis heute als eher peinlich. Er hat für sie den »Beigeschmack eines vergagten Werbespruchs«.

Richtig daran ist indes, dass optische Phänomene in ihrer Kunst eine große Rolle spielen. Das war schon so, als sie sich 1960 in dem Bild »Rosa Landschaft« mit den pointillistischen Werken von Georges Seurat auseinandersetzte, dessen Gemälde für sie eine Sehschule allerersten Ranges waren.

Welch Schwindel erregende Eindrücke Formen und Farben auf unserer Netzhaut zu hinterlassen vermögen, das zeigen uns dann ihre »Hidden Squares« (1961), in denen Kreise in Quadrate übergehen oder die Serie »Fall and Current« (1964), in der schwarze geschwungene Linien eine Wellenbewegung vortäuschen.

In späteren Arbeiten gerät die Wirklichkeit endgültig ins Tanzen, wenn Bridget Riley optische Illusionen durch die Wirkung von Farben ins Werk setzt, die sich gegenseitig verstärken und durchdringen.