2020

Alexander Iskin

„Es muss etwas ins Blickfeld kommen,
bevor es da ist. Das nenne ich aus der Zukunft
heraus bewegt sich etwas. Da gibt‘s auch eine
Ursache, aber die Ursache liegt in der Zukunft,
und logischerweise ist die Wirkung in der
Gegenwart eher da, als die Ursache in der
Zukunft zu finden ist.“
Joseph Beuys.


Der Ausstellungstitel „Die Ursache liegt in der Zukunft“ von Alexander Iskin bezieht sich auf eine paradox erscheinende Äußerung von Joseph Beuys, der zu den wichtigen Anregern seines Werks zählt. Geht man davon aus, dass Künstler häufig seismographisch gesellschaftliche Zustände erfassen, die erst in Zukunft relevant werden, klingt die Beuyssche Behauptung durchaus plausibel.

So scheint Alexander Iskin unbewusst eine Vorahnung gehabt zu haben, als er für 6 Wochen sein Atelier samt Schlafstätte in die Galerie Sexauer in Berlin verlegte, um dort – isoliert von der Öffentlichkeit – zu arbeiten. Besuche waren nur per Anmeldung unter bestimmten Voraussetzungen möglich.

Die Entstehung der Arbeiten für die Ausstellung in Goslar konnte man jedoch im Internet verfolgen und kommentieren. Die Realität hat den Künstler am Ende der Performance eingeholt, als tatsächlich Kontaktverbot aufgrund von Corona verordnet wurde.

Hintergrund für die Isolation waren für Iskin jedoch grundsätzliche Überlegungen zum Verhältnis von digitaler und analoger Welt. Sie bestimmen sein malerisches Oeuvre ebenso wie seine Performances oder Installationen. Ihn beschäftigt die von ihm so benannte »Inter-Realität«, mit der er Korrelationen zwischen der virtuellen und physischen Wirklichkeit beschreibt. Proklamiertes Ziel ist für ihn eine neue Formation dieser Räume jenseits tradierter Muster. Demonstrativ rief er daher während einer Performance 2018 das »Interrealistische Zeitalter« aus.


Werke


Das Kaiserringstipendium 2020 wird durch die AKB Stiftung in Einbeck gefördert.

AKB_stiftung


Ausstellungsförderung ferner Regionalverband Harz e.V.

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