2005

Robert Longo

2005_Kaiserring-Robert_Longo
Foto: Uwe Epping, Goslar

Der Bildhauer Robert Longo wurde bei seiner documenta-Teilnahme in den 1980er Jahren mit monumentalen Installationen bekannt. Seit Mitte der 1990er Jahre konzentriert er sich indes ganz auf das Medium der Kohlezeichnung, deren dramatische Licht- und Schattenverhältnisse seinen Bildern eine enorme plastische Qualität verleihen. In der fotorealistisch genauen Werkserie »Men in the Cities« (1979) bewegen sich Stadtmenschen lebens- und überlebensgroß in tänzerischen Verrenkungen zwischen Lust und Schmerz. Als ständen sie beständig unter Strom, um den Anforderungen der Gesellschaft zu genügen. Nach eigener Aussage wurde der Künstler zu der Serie durch den Besuch eines R. W. Fassbinder-Films angeregt.

Bilder aus Film und Fernsehen, Buch und Presse haben Robert Longo zu weiteren eindrucksvollen Werkserien motiviert: zu monumentalen Monsterwellen, Darstellungen von Atompilzen und Planeten. Seine Zeichnungen der gespenstisch leeren Praxisräume von Sigmund Freud in der Wiener Berggasse könnten mit ihren Schwarzweißkontrasten symbolischer und existenzieller nicht sein.