1991

Nam June Paik

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Nam June Paik (vor seiner Arbeit „Hommage à Einstein“ im Mönchehaus Museum)
Foto: Inge Langner, Goslar

Nam June Paik aus Korea gilt als »Vater der Videokunst«, doch zunächst war er Musiker und Komponist. Mit Karlheinz Stockhausen arbeitete er, inspiriert von John Cage, im Kölner Studio für elektronische Musik des WDR.

Erst später als Mitglied der europäischen Fluxus-Bewegung wurde er bildender Künstler. Seit den frühen 1960er Jahren trat er in zahlreichen Performances auf, unter anderem mit Joseph Beuys und der amerikanischen Künstlerin Charlotte Moorman. Dabei hantierte und experimentierte er häufig mit Fernsehgeräten. Seine Kampfparole lautete: »Das Fernsehen hat uns ein Leben lang attackiert, jetzt schlagen wir zurück.«

Mit einem Kollegen entwickelte er einen Videosynthesizer, mit dem er Fernseh- und Videobilder manipulieren konnte. Sie waren für ihn das unerlässliche Material, mit dem er zurückschlug, lieferten ihm diese Bilder doch die entscheidende Grundlage, um in seinen ebenso geistreichen wie unterhaltsamen Videoskulpturen und Videoinstallationen das Medium zu analysieren und zu entlarven.