2004

Katharina Sieverding

2004_Kaiserring-Katharina_Sieverding
Foto: Uwe Epping, Goslar

Katharina Sieverding hat mit ihren großformatigen Selbstporträts die Ausdrucksmöglichkeiten der Fotografie erweitert. Die Werke dienen indes nicht narzisstischer Selbstbespiegelung, wie riesig sie auch sein mögen, sondern die Künstlerin benutzt das eigene Gesicht als Mittel, um die soziale und politische Wirklichkeit zu hinterfragen.

Um die eigene Identität und Geschlechterrolle zu erforschen, hat sie ihr Gesicht mit asiatischen und indianischen Masken oder mit dem Gesicht ihres Lebenspartners Klaus Mettig überblendet. In den »Steigbildern« (1997) zeigt sie Ansichten ihres Schädels mit Bild gebenden Verfahren aus der Medizin in nie zuvor gesehenen Aufnahmen und verbindet so in symbolischer Weise eindrucksvoll Tod und Leben.

In den plakatwand-großen Bildern »Schlachtfeld Deutschland« (1978) und »Deutschland wird deutscher« (1992) thematisiert sie ihr Leiden an der gesellschaftlichen Wirklichkeit im eigenen Lande und prangert dessen Intoleranz an.