Jurybegründung 2017

Seit über 30 Jahren führt Isa Genzken den internationalen Diskurs der Bildhauerei mit an. Ihre Klarheit wie ihre Freiheit im Umgang mit Formen und Materialien, die Egalität der Motive und Objekte bezeugen ihre komplexen Reflexionen
der tiefgreifenden Veränderungen im Umgang mit Bildern in den letzten Jahrzehnten.

Die permanente Transformation ist bei ihr Zustand, die Materialität dialektisch. Ihr scharfer Realismus führt uns die Umbrüche, Gegensätze, die Gewalt und Brutalitäten unserer Gesellschaften klar vor Augen. Dabei ist es für Genzken grundlegend, dem Betrachter auf Augenhöhe zu begegnen. Ungeschönt, punkig, aber nie ohne Humor ermöglichen ihre Fotographien, Installationen und Skulpturen uns, der Wahrheit ein Stück näher zu kommen.