2006

Jörg Immendorff

2006_Kaiserring-Joerg_Immendorff

Seine entscheidende ästhetische und politische Sozialisation erfuhr Jörg Immendorff als Schüler von Joseph Beuys. Das soziale Engagement des Lehrers war Anstoß für die frühen neodadaistischen Kunstaktionen, die der Student zusammen mit Chris Reinecke realisierte. Bereits an der Akademie ist er in der APO aktiv.

Politisch und gesellschaftskritisch ist dann auch seine frühe Malerei Anfang der 1970er Jahre. 1976 beginnt Immendorff mit dem in der DDR lebenden und dort ausgegrenzten Künstler A. R. Penck eine Künstlerfreundschaft und Arbeitsgemeinschaft. Gemeinsam entwickeln sie mitten im kalten Krieg die Vision eines einigen Deutschland.

Immendorffs Beitrag dazu sind 16 großformatige, erzählende und in kruder, gegenständlich expressiver Manier gemalte Bilder mit dem Titel »Café-Deutschland«. 1977 beginnt er, an dieser Werkserie zu arbeiten und begründet damit in jenen Jahren eine neue Form moderner Historienmalerei.