1986

Georg Baselitz

1986_Kaiserring-Georg_Baselitz
Foto: Dietmar Langner, Goslar

Bereits als Student an der Hochschule in Berlin-Weißensee machte Georg Baselitz mit ungeschönten, drastischen Bildern von sich reden, die den sozialistischen Idealen der DDR in keiner Weise entsprachen.

Aber auch im Westen, wo er sein Studium weiterführte, nachdem man ihn in der DDR der Hochschule verwiesen hatte, schockierte er mit aufrührerischen Manifesten und als pornografisch geltenden expressiven Gemälden. Prominentestes Beispiel dafür ist sein Werk »Die große Nacht im Eimer« (1962/63), das eine masturbierende Figur mit übermächtigem Penis zeigt.

1969 malte er »Der Wald auf dem Kopf«, sein erstes Bild, bei dem das gegenständlich gemalte Motiv um 180 Grad gedreht war. Die Inversion hat Georg Baselitz bis heute beibehalten. Sie machte seine Werke weltbekannt. Mit dieser Geste betont er stets aufs Neue, dass für ihn der thematische Gegenstand seiner Bilder hinter der sinnlichen Präsenz der Malerei zurückzustehen hat.